Die Babyerstausstattung für zu Hause bewusst kaufen

Die Erstausstattung für das Baby ist etwas Besonderes. Sie bereitet das Nest für das neue Familienmitglied vor und ist für die werdenden Eltern mit viel Vorfreude verbunden. Die Auswahl an zauberhaften Kleidungsstücken, nützlichen Pflegeprodukten und süßen Dekorationen ist riesig, doch auch hier kann weniger so viel mehr sein. Wir möchten dir in diesem Ratgeber zeigen, wie du dich beim Einkaufen für das Baby auf das Wesentliche konzentrierst und bewusste Entscheidungen für ein nachhaltiges Familienleben triffst.

Babykleidung auswählen

Bei Babykleidung darfst du dich für die ersten Wochen auf das Nötigste beschränken. Im Netz gibt es eine praktische Übersicht, die dir bei der Auswahl Unterstützung bietet. Wir möchten dir zusätzlich ein paar praktische Entscheidungshilfen mit auf den Weg geben. So kaufst du Babykleidung bewusst ein.

1. Die richtige Größe auswählen

Babys wachsen schnell. Größe 56 für Erstgeborene tragen die meisten nur wenige Tage oder Wochen. Ist ein Baby bei der Geburt eher groß, kann es sein, dass der Erstlingsstrampler in 56 gleich zu eng ist.
Sinnvoller ist eine umfangreichere Ausstattung in der Folgegröße 62/68. Darin haben Babys genügend Bewegungsfreiheit und die Kleidungsstücke lassen sich bei einem lockeren Sitz leichter an- und ausziehen.

2. Praktisch statt modisch

Babykleidung sollte nicht nur angezogen bequem sein, sondern auch ein unkompliziertes An- und Ausziehen ermöglichen. Mit Druckknöpfen im Bein- und Schrittbereich kannst du dein Baby wickeln, ohne es ausziehen zu müssen. Da Söckchen schnell vom Fuß rutschen, sind Strampler oder Leggins mit angenähten Söckchen praktisch.

Modische Applikationen machen Babykleidung hübsch, sind aber unpraktisch und können sogar stören. Knöpfe, Reißverschlüsse, Schleifen, Applikationen oder Kapuzen können unangenehm drücken, da Neugeborene hauptsächlich liegen oder getragen werden. Entscheide dich deshalb für hautsympathische Stoffe ohne Schnickschnack. Druckknöpfe sollten nur im Schritt- und Halsbereich das An- und Ausziehen erleichtern. Praktisch sind auch Kleidungsstücke zum Wickeln, die nicht über den Kopf gezogen werden müssen.

3. Secondhand ist gut für die Umwelt und die Gesundheit

Da Babykleidung nur kurz getragen und wenig strapaziert wird, kannst du sie gut aus zweiter Hand kaufen. So triffst du eine bewusste Entscheidung gegen Verschwendung und tust deinem Baby etwas Gutes. Babykleidung aus zweiter Hand ist bereits mehrfach gewaschen und damit weniger schadstoffbelastet als neu gekaufte Kleidung, die immer noch Produktionsrückstände enthält und empfindliche Haut reizen kann.

Möchtest du lieber neue Kleidung kaufen, achte auf Produkte, die nach dem Öko-Tex-Standard 100 schadstoffgeprüft oder GOTS-zertifiziert sind (Global Organic Textile Standard). Auch diese Kleidungsstücke sollten vor dem ersten Tragen mehrmals mit einem hautfreundlichen Waschmittel, ohne Weichspüler, bei 30 bis 40 Grad gewaschen werden. Eine umfangreiche Anleitung rund um das Waschen von Babykleidung und Zubehör findest du auf www.dm.de.

Wichtige Pflegeprodukte

Ein guter Wickeltisch in der passenden Höhe für deine Körpergröße und viel Stauraum ist das Herzstück der Babypflege. Natürlich kannst du dein Baby auch auf dem Boden, dem Bett oder der Couch wickeln. Da Neugeborene aber ungefähr alle zwei Stunden gewickelt werden sollten, kann das zu einer Belastungsprobe für den Rücken werden.

Zum Wickeln hast du die Wahl zwischen Wegwerfwindeln und Stoffwindeln. Stoffwindeln sind nachhaltiger und einige Babys vertragen sie besser als die Wegwerfvariante. Eine Packung Windeln in Größe 1 reicht für den Anfang. So kannst du ausprobieren, welche Windelsorte Babys Po schmeichelt und bei Bedarf wechseln. Meist ist nach einigen Wochen schon der Wechsel zur nächsten Windelgröße sinnvoll. Deshalb sollte der Wickeltisch vor der Geburt nicht überfrachtet werden.

Zur Reinigung von Babys Po genügen warmes Wasser und saubere Tücher. Weiche Waschlappen oder selbst zugeschnittene Stofflappen aus Moltontüchern oder Frottee sind für die sanfte und nachhaltige Reinigung gut geeignet. Aus hygienischen Gründen sollten die Läppchen bei mindestens 60 Grad waschbar sein. Feuchttücher können eine gute Ergänzung für unterwegs sein. Zu Hause verursachen sie Abfall und reizen aufgrund der Zusatzstoffe manche empfindliche Babyhaut.

Eine Wundschutzcreme ist nicht notwendig. Babyhaut fühlt sich mit Wasser und Luft am wohlsten. Für die intensivere Pflege sollte ein Babyöl, etwa ein Mandelöl, und eine gute Heilsalbe ausgewählt werden. Auch Heilwolle ist ein praktischer Helfer bei einem wunden Babypo.

Eine abwaschbare Wickelunterlage gehört zur Erstausstattung. Ein weiches Handtuch ist ökologischer und hautverträglicher als eine Wegwerfunterlage. Sie kann für unterwegs einen Platz in der Wickeltasche finden.

Der Windeleimer ergänzt die Wickelausstattung. Auf teure Produkte mit Beutelkassetten darfst du verzichten. Ein gut verschließbarer Eimer aus dem Baumarkt oder der Haushaltsabteilung ist praktischer und langlebiger. Mit Müllbeuteln aus recyceltem Material triffst du eine gute Entscheidung.

Babywanne, ja oder nein?

Die meisten Babys lieben es zu baden. Eine teure Babybadewanne brauchen sie nicht. Für die ersten Wochen genügt ein großes Waschbecken. Später macht es Freude, gemeinsam mit dem Baby in die Badewanne zu gehen. Einen Badezusatz braucht Babys Haut nicht. Du kannst bei Bedarf ein paar Tropfen Mandelöl ins Wasser geben.

Zum Baden benötigst du zwei bis drei weiche und ausreichend große Kapuzenhandtücher und ein Badethermometer. Nach dem Baden kannst du Babys Haut mit etwas Mandelöl pflegen. Eine Holzbürste mit extraweichen Borsten und eine Nagelschere mit abgerundeter Spitze machen das Beautyprogramm komplett.

Rund um die Ernährung des Babys

Ganz gleich, ob du dein Baby stillst, oder ihm die Flasche gibst, benötigst du ein paar Kleinigkeiten.

Das braucht dein Stillbaby:

  • Ein hochwertiges Stillkissen
  • 3 bis 4 Molton-Spucktücher
  • Bequeme Still-BHs, Stilleinlagen und Brustwarzensalbe für Mama
  • Bei Bedarf eine Milchpumpe. Diese kann aber in den meisten Apotheken für die Stillzeit ausgeliehen werden.

Das braucht dein Flaschenbaby:

  • Etwa vier Fläschchen aus Glas oder BPA-freiem Kunststoff
  • Vier Sauger für Neugeborene aus Latex oder Silikon
  • Pre-Nahrung: Hier reicht für den Anfang ein Paket. So kannst du ausprobieren, ob die Sorte für dein Baby geeignet ist und bei Bedarf wechseln.
  • Eine Flaschenbürste
  • Eine kleine Thermoskanne (ca. 0,5 Liter) für die Nahrungszubereitung unterwegs
  • Einen Wasserkocher
  • Ein spezieller Sterilisator zur Reinigung der Fläschchen und Sauger ist nicht notwendig. Ein Topf mit heißem Wasser funktioniert genauso gut.

Rund um den Schlafplatz des Babys

In den ersten Monaten schlafen die meisten Babys ganz nah bei den Eltern. Hier hast du die Wahl zwischen einem Babybett, einem Beistellbett, einer Wiege oder einem Stubenwagen. Ein Beistellbett oder ein Stubenwagen sind flexibel, dafür wächst ein Babybett lange mit und kann unter Umständen noch jahrelang genutzt werden.

Unabhängig von der Schlafstatt sollte die Wahl auf eine hochwertige Matratze fallen. Dazu gehören mehrere atmungsaktive Unterlagen, die Feuchtigkeit gut absorbieren, zwei bis drei Spannbettlaken aus Frottee und drei bis vier Babyschlafsäcke.

Bettwäsche benötigt dein Baby nicht. Auch von einem Nestchen, einem Betthimmel und Stofftieren raten Experten zugunsten einer optimalen Luftzirkulation ab. Dafür kannst du eine Spieluhr über dem Babybett anbringen. Mit einem Babyphone kannst du dein Baby jederzeit an einem ruhigen Ort zum Schlafen legen und gleichzeitig nebenan ein paar Dinge erledigen.

Braucht man einen Laufstall?

Ein Laufstall bietet die Möglichkeit, das Baby sicher abzulegen, wenn du kurz den Raum verlassen möchtest. Er nimmt aber auch viel Platz in Anspruch. Wenn du in der Nähe sein kannst, fühlt sich dein Baby auf einer gemütlichen Krabbelmatte auf dem Boden wohl. Zum kurzen, sicheren Ablegen eignet sich auch das Babybett.

Sinnvoll kann ein Laufstall aber zum Beispiel sein, wenn ältere Geschwisterkinder durch die Wohnung toben oder Haustiere frei herumlaufen.

Das gehört in Babys Hausapotheke

Eine große Auswahl an Medikamenten brauchen Babys noch nicht. Hier ein paar Anregungen:

  • Ein Fieberthermometer mit elastischer Spitze für den Po
  • Fieberzäpfchen
  • Heilwolle und eine spezielle Heilsalbe, zum Beispiel von Weleda
  • Ein kleines Traubenkernkissen
  • Kümmelzäpfchen
  • Nasentropfen zum Befeuchten und abschwellende Nasentropfen für Säuglinge
  • Engelwurzbalsam
  • Thymian-Angelika-Öl zum Einreiben von Brust und Rücken
  • Bauchwohlöl
  • Fencheltee

Deine Hebamme kann dich dazu beraten, welche Hilfsmittel von Anfang an Babys Hausapotheke bestücken sollten.

Natürlich gibt es noch viele praktische Helfer, zum Beispiel für Ausflüge oder Autofahrten mit dem Baby. Zu Hause bist du mit diesen Utensilien für die Zeit nach der Geburt aber gut ausgestattet.

Bildquelle:

Abbildung 1: @ PublicDomainPictures (CCO-Lizenz) / pixabay.com 

Artikel zuletzt aktualisiert: 20.03.22
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